Brent, WTI: Terminmarktteilnehmer scheinen ein knapperes Angebot in naher Zukunft einzupreisen. Die Forward-Kurve ist zuletzt ins Backwardation invertiert.

BACKWARDATION IN BRENT UND WTI FUTURES

Marktteilnehmer scheinen eine Angebotsverknappung in den kommenden Monaten einzupreisen. Sichtbar nicht nur am Spot-Preis (Ölpreis bricht nach oben aus), sondern an der aktuell sich verändernden Terminkurve.
Sowohl für Brent als auch für WTI hat sich diese seit letzter Woche abrupt in die Backwardation gewandelt. Eine Backwardation signalisiert Erwartungen der Terminmarktteilnehmer an niedrigere Preise für in der weiteren Zukunft liegende Kontrakte, in diesem Fall etwa ab Mai des folgenden Jahres für WTI.
Die Contango-Situation hingegen signalisiert Erwartungen an höhere Preise in der weiter entfernten Zukunft. Wenn der Spot-Preis oder der nächst gelegene Futures-Preis gleichzeitig fällt, kann es im Rahmen einer Contango-Situation zur starken Angebotsausweitung kommen (Ölpreis: Im Mai wieder negativ?).

WERDEN BESTÄNDE TATSÄCHLICH ABGEBAUT?

Da die Lagerkosten relativ zu den sich verengenden oder gar invertierenden Time-Spreads in der nahen Zukunft steigen, wird das physische Lagern finanziell unattraktiv und das Rollen der Kontrakte für Spekulanten attraktiver. Um die Backwardation zu bestätigen sollten in der Regel daher Bestände abgebaut werden. Wir haben per letzte Woche und dem EIA-Report einen Abbau bei den Rohölbeständen gesehen sowie den stärksten Wochenabbau seit Juni im wichtigen Lager Cushing.

Das ist ein gutes Signal, denn dort wurden die Bestände seit Juli fast bis zur Lagerkapazitätsgrenze aufgebaut. Die US Produktion ist per letzte Woche schätzungsweise minimal von 10,9 Mio. Barrel pro Tag auf 11,0 Mio. Barrel gestiegen. Was jedoch auffällt ist der Anstieg beim Oil Rig Count. Dieser stieg um ganze zehn bei den aktiven Plattformen in der vergangenen Woche an. In der Vorwoche war er noch erstmals seit Langem um zwei Plattformen gefallen (Ölpreis: Das sind die aktuell stützenden Faktoren).
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