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CryptoRaphael
21 de Abr. de 2022 13:45

Rückzieher der FED! Werden die Zinsen (schneller) erhöht? 

ISM Manufacturing IndexISM

Descripción

Die FED möchte dieses Jahr noch einige Zinserhöhungen durchführen, welche der Markt auch schon größtenteils eingebriesen hat. Es stellt sich nun eine wichtige Frage: kann die FED in einer schwachen Wirtschaft Zinsen erhöhen?


1. Chart:


Im 1. Chart sieht man in blau die US-Wirtschaft und in Orange die Zinsen. Normalerweise werden Zinsen gesenkt, wenn die US-Wirtschaft in einen Abschwung übergeht um die Wirtschaft zu unterstützen und erhöht, wenn die Wirtschaft boomt. Daher gibt es auch eine gut erkennbare Korrelation. Zur Zeit sehen wir jedoch das genaue Gegenteil: die US-Wirtschaft (blaue Linie) sinkt, während die Zinsen weiter steigen. Diese aktuelle Situation zeigt starke parallelen zum Juni 2004 bis zur Finanzkrise 2008/2009: Dort ging die US-Wirtschaft ebenfalls immer weiter runter, während die Zinsen erhöht wurden. Das Ergebnis war, dass die US-Wirtschaft eingebrochen ist und die Zinsen gesenkt werden mussten. Das die US-Wirtschaft durch restriktive Zentralbankenpolitik einbricht ist diesmal ebenfalls gut möglich. Möchte die FED solch eine Rezession wirklich riskieren? Einerseits ja, weil die FED unter enormen Druck durch Politik und Medien steht und weil die Angst vor einer zu hohen Inflation weiter ansteigt. Zusätzlich ist es nahezu unmöglich einen Rückzieher zu machen. Im Gegenteil, J.Powell hat sogar angekündigt: "Falls es nötig ist, wird man die Zinsen in einer Sitzung gleich um 0,5 - 0,75 Punkte anheben". Somit kann man abschließend sagen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in naher Zukunft stark erhöht ist. Ebenso möchte ich hier anmerken, dass es immer noch erhebliche Lieferkettenprobleme gibt und die Konsumlaune in der USA niedriger wie beim Covid-Tief ist (siehe Chart 2).

2. Chart: s3.tradingview.com/snapshots/9/9dTc53wt.png

Eine Verschlechterung der pandemischen Lage, eine Verschärfung des Russland/Ukraine Krieges, Lieferkettenzusammenbrüche oder andere unerwartete Ereignisse, welche der FED eine Erklärung geben nichtmehr restriktiv gegen die Inflation vorgehen zu müssen, könnten eine stärkere Zinswende verhindern. In diesem Fall würden die Zinsen fallen, was auch zu meinem 3. Chart gut passen würde.

3.Chart: s3.tradingview.com/snapshots/i/irkpIW8N.png

Fallende Zinsen korrelieren wiederum positiv mit Silber, was im nächsten Chart deutlich wird.

4.Chart: s3.tradingview.com/snapshots/k/KhtwKZxk.png

Hierbei möchte ich auch folgendes anmerken: Wenn die FED bekannt geben würde, dass spezielle Entwicklungen von Ereignissen (siehe oben) eine restriktive Zentralbankenpolitik zur Bekämpfung der Inflation unmöglich machen. Würde das eine enorme Nachfrage nach Edelmetallen auslösen, weil klar wird, dass man das langfristige Inflationsziel von 2% nicht einhalten kann und Bargeld auf dem Konto schnell an Kaufkraft verliert.
Passend hierzu habe ich einen bullishen EW-Count für Silber und Gold gefunden. Fragen dazu beantworte ich gerne in den Kommentaren.

Silber: s3.tradingview.com/snapshots/b/BuoNMDAU.png

Gold: s3.tradingview.com/snapshots/7/7QSZZN8S.png

Ob nun dieser bullishe Count zutrifft ist schwer zu sagen, meine bärishe Silber-Idee ist ebenfalls verlinkt. Ausschlaggebend werden vor allem die oben genannten Ereignisse sein sowie das weitere Vorgehen der FED.
Comentarios
paufel
hab den ISm Mal mit dem GDP verglichen, teilweise wächst das GDP auch bei fallendem ISm, warum?
CryptoRaphael
@paufel, Bei den ISM-Indexen ist die 50er Marke sehr wichtig. Werte überhalb sind positiv und Werte unterhalb negativ. Das heißt es kann schon vorkommen, dass das GDP wächst, wenn der Man_PMI von beispielsweise 60 auf 55 sinkt, jedoch ist es wichtig den Man_PMI nicht nur mit dem GDP sondern vor allem mit der jährlichen Veränderung des GDP´s (USGDPYY) zu vergleichen. Hier sollte dann eine verlangsamung in diesem Beispiel deutlich werden. Heißt wenn der Man_PMI sinkt, sinkt auch das USGDPP uns somit steigt das GDP langsamer und die Wirtschaft kühlt ab. Ich hoffe du hast mich verstanden, ansonsten gerne nochmal fragen.
paufel
danke, verstanden. cool, du kennst dich mit einigen Sachen gut aus, woher?
paufel
warum hast du statt dem ist nicht das gdpyy oder den Russell genommen? beide korrelieren ja damit und stehen auch gewissermaßen für die US Wirtschaft? ich will nur dazu lernen...
CryptoRaphael
Liegt wirklich nur daran, dass der Man-PMI ein Vorlaufindikator ist. Im Grunde hätte ich sonst auch das GDPYY nehmen können. Wenn man den Man_PMI und GDPYY in einem Chart vergleicht wird die Vorlaufzeit auch deutlich, meistens macht der Man_PMI zuerst das Tief und dann der GDPYY.
paufel
CryptoRaphael
Mit den ISM-Sachen kenne ich mich so gut aus, weil sie ein Vorlaufindikator sind und man so einen Marktvorteil hat, wenn man sie regelmäßig liest und versteht.
paufel
mach gerne Mal einen ausbildungs ngsartikel zu deinen Indikatoren und deinem wissen
paufel
Frage, du benutzt für die Wirtschaft diesen manufacturing Index. warum nicht das GDP?
wenn du mehr zu dem manufacturing Index zu sagen weißt, kannst du auch gerne ne n Ausbildungsartikel dazu machen!
CryptoRaphael
@paufel, Ein Ausbildungsartikel zum ISM ist eine super Idee. Das werde ich mir mal überlegen und bei Gelegenheit machen. Den Manufacturing PMI benutze ich weil er meistens ein Vorlaufindikator von 3-6 Monaten für den Aktienmarkt oder auch das GDP ist. Ein besserer Indikator für die Wirtschaft wäre vielleicht der US Composite PMI, welcher eine Mischung aus Verarbeitenden Gewerbe und Dienstleistungssektor darstellt. Der Manufacturing PMI stellt ja nur das Verarbeitende Gewerbe dar. Den Composite PMI gibt es so weit ich weiß nicht auf Tradingview, sondern auf Trading Economics oder direkt bei IHS Markit.
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